Geschätzt 150 Menschen haben heute Vormittag mit einem Marsch durch die Hauptstraße und einer Kundgebung auf dem Engelplatz ein deutliches Zeichen gegen die geplante Bebauung des Alten Bahnhofsgeländes in Miltenberg gesetzt. Zwei Stunden lang blieben die Geschäfte geschlossen, die Schaufenster waren schwarz abgeklebt, auf unzähligen Transparenten war zu lesen: “Weniger ist mehr”, aber auch: “Friday for Miltenberg”.
“Weniger ist mehr”, die Forderung der MCity, ist auch meine Vorstellung für das Alte Bahnhofsgelände – allerdings nicht nur in Bezug auf die Märkte. In meiner Rede habe ich heute dafür plädiert, die Planung in allen Teilbereichen etwas abzuspecken. Ich halte Wohnbebauung für sinnvoll, weiß, dass die Stadt ein Hotel braucht, in dem größere Gruppen geschlossen unterkommen können, und ich verschließe mich nicht grundsätzlich einigen wenigen, sorgfältig ausgewählten neuen Märkten zur Ergänzung des Edeka. Aber das gesamte Projekt sollte mit Fingerspitzengefühl angegangen werden, um den positiven Charakter Miltenbergs nicht zu beschädigen.
Ich setze dabei in erster Linie auf ein Umdenken im Stadtrat und hoffe, dass sich auf Basis des Vorschlags von Johannes Oswald und Klaus Wolf eine Mehrheit findet, die bereit ist, das Vorhaben mit einer sinnvollen Alternative in der Hand noch einmal zu überarbeiten. Dass dieses Umdenken wichtig ist, zeigen die vielen ablehnenden Reaktionen auf die derzeitigen Pläne weit über Miltenberg hinaus und der allmählich stärker werdende Widerstand in der Stadt.
Doch sollten wir bei aller Sorge dem Stadtrat nach der heutigen Aktion auch Zeit geben, sich Gedanken zu machen und zu reagieren. Ich bin gespannt, wie die Abwägung der Stellungnahmen zu den Bebauungsplänen ausfallen wird. Daran wird sich bereits erkennen lassen, wie die Stadträte den Bedenken der Bürger begegnen. Ich bin gespannt.
Die ausformulierte Version meiner Rede gibt es hier zum Nachlesen (es gilt natürlich das gesprochene Wort).