Im Febru­ar die­ses Jah­res hat die SPD auf mei­ne Initia­ti­ve hin im Stadt­rat bean­tragt, die mög­li­chen Fol­ge­kos­ten für einen Aus­stieg aus dem Inves­to­ren­kon­zept für das Alte Bahn­hofs­ge­län­de zu ermit­teln. Die Behand­lung es Antrags bzw. das Ergeb­nis war ent­täu­schend: Statt zu erläu­tern, auf wel­che Wei­se sich die Stadt ver­trag­lich an die Activ Group gebun­den hat, und eine juris­tisch fun­dier­te Ein­schät­zung der Kon­se­quen­zen einer Kla­ge vor­zu­le­gen, hat Bür­ger­meis­ter Hel­mut Demel eine Zahl in den Raum gestellt, für die es kei­ner­lei Bele­ge gab und gibt. Damit ent­hält er dem Stadt­rat die wich­tigs­te Grund­la­ge für eine fun­dier­te, am Wohl der Stadt, statt des Inves­tors ori­en­tier­te Ent­schei­dung vor.

Aus die­sem Grund habe ich zur Bür­ger­ver­samm­lung am Mon­tag­abend noch ein­mal Fra­gen zu den Fol­gen eines mög­li­chen Aus­stiegs gestellt:
1. In wel­cher Form hat sich die Stadt Mil­ten­berg für die Ent­wick­lung des Alten Bahn­hofs­ge­län­des ver­trag­lich an die Activ Group gebun­den? Was regelt der Ver­trag, was regelt er nicht?
2. Wel­che recht­li­chen Ver­pflich­tun­gen sind der Stadt aus dem Zuschlag für die Activ Group in Ver­bin­dung mit dem Inves­to­ren­wett­be­werb ent­stan­den?
3. Hat die Ver­wal­tung die Kon­se­quen­zen eines mög­li­chen Aus­stiegs aus dem Inves­to­ren­kon­zept juris­tisch geprüft bzw. prü­fen las­sen? Falls nein, war­um wur­de dies trotz des Antrags der SPD vom Febru­ar die­ses Jah­res nicht gemacht? Falls ja, wie sehen die­se Kon­se­quen­zen aus?
Ich habe wenig bis gar kei­ne Hoff­nung, dass Hel­mut Demel mir die­se Fra­gen am Mon­tag neu­tral und sach­lich beant­wor­tet, wie es eigent­lich Auf­ga­be des Bür­ger­meis­ters wäre. Den­noch bin ich der Mei­nung, dass sich die Hart­nä­ckig­keit lohnt, damit nicht in Ver­ges­sen­heit gerät, wie wich­tig die­ser Aspekt für den künf­ti­gen Umgang mit Inves­tor und Are­al ist.

Als sehr posi­tiv emp­fin­de ich, dass sich die Stim­mung im Stadt­rat all­mäh­lich wan­delt. Nach dem Alter­na­tiv­vor­schlag von Johan­nes Oswald und Klaus Wolf und der Aus­stiegs­for­de­rung von SPD und mir ver­lan­gen nun auch die Frei­en Wäh­ler öffent­lich eine Abkehr von der bis­he­ri­gen Pla­nung. Wenn ich die schlecht ein­seh­ba­re Abstim­mung im März rich­tig beob­ach­tet habe, hat­te FW-Stadt­rat Wer­ner Heim­wer­ker wie die SPD schon damals gegen die Offen­le­gung der Bebau­ungs­plä­ne in der der­zei­ti­gen Form gestimmt. Wür­den die Frak­tio­nen ihre Ent­schei­dung vor der Abstim­mung jeweils kurz begrün­den, wäre dies vie­len Men­schen sicher bes­ser im Bewusst­sein.

Wie auch immer: Ich hof­fe, dass es der SPD und den ande­ren Aus­stiegs­be­für­wor­tern gelingt, wei­te­re Stadt­rä­te zum Umden­ken zu brin­gen.

Mei­ne Stel­lung­nah­me zum Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren fin­den Sie unter die­sem Link.