Wir, die Mil­ten­ber­ger SPD und ich, for­dern den Aus­stieg aus den Plä­nen der Activ Group. Am Don­ners­tag, 17. Okto­ber, ste­hen das Vor­ha­ben und das Bür­ger­be­geh­ren der Grü­nen auf der Tages­ord­nung des Stadt­rats. Fol­gen­de Posi­ti­on haben wir dazu erar­bei­tet:

Der SPD-Orts­ver­ein Mil­ten­berg for­dert einen Aus­stieg der Stadt aus den Plä­nen der Activ Group für das Alte Bahn­hofs­ge­län­de. Das ist eines der Ergeb­nis­se einer Mit­glie­der­ver­samm­lung, in der die Sozi­al­de­mo­kra­ten sich jetzt gemein­sam mit ihrer Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin Sabi­ne Ball­ei­er inten­siv mit ihrem Pro­gramm für die Kom­mu­nal­wahl 2020 befasst haben. In der Dis­kus­si­on kamen die Teil­neh­mer über­ein, dass es bes­ser sei, die Stadt ent­wi­cke­le das 4,6 Hekt­ar gro­ße Are­al zwi­schen Main und Main­zer Stra­ße selbst, als die­se Auf­ga­be Inves­to­ren zu über­las­sen.
In der Debat­te über die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se am Alten Bahn­hof waren sich die SPD-Mit­glie­der einig, dass das Bür­ger­be­geh­ren der Grü­nen zu dem bedeut­sa­men städ­te­bau­li­chen Pro­jekt nicht weit genug geht: Die Grü­nen for­dern dar­in, die Tex­til­ver­kaufs­flä­che auf 1000 Qua­drat­me­ter zu redu­zie­ren.
„Das schließt jedoch nicht aus, dass sich Bil­lig-Ket­ten wie bei­spiels­wei­se Tedi auf der bedeut­sams­ten Bra­che ansie­deln, die die Stadt über­haupt noch zu bie­ten hat“, sagt Sabi­ne Ball­ei­er. „Die­ses Gelän­de hat eine bes­se­re Nut­zung ver­dient.“
So sieht das auch der SPD-Orts­ver­ein: Ein­stim­mig spra­chen sich die Mit­glie­der dafür aus, das Alte Bahn­hofs­ge­län­de in ein­zel­nen Par­zel­len an geeig­ne­te Fir­men und Pro­jekt­ent­wick­ler zu ver­kau­fen. In Fra­ge kom­me dabei unter ande­rem der bis­he­ri­ge Pro­jekt­part­ner Erik Staudt, der auf einem Teil des Gelän­des Wohn­häu­ser bau­en will. „Wir drin­gen dabei aller­dings dar­auf, bezahl­ba­ren Wohn­raum für jun­ge Fami­li­en zu schaf­fen“, erklärt SPD-Vor­sit­zen­der Wil­ko Schmidt.
Statt des Märk­te­zen­trums ist für die Sozi­al­de­mo­kra­ten bei­spiels­wei­se die Ansie­de­lung eines Indoor-Spiel­plat­zes denk­bar. Eini­ge weni­ge Märk­te könn­ten durch­aus den Ede­ka ergän­zen, aber es müs­se auch Platz blei­ben für Auf­ent­halts­flä­chen, Frei­zeit­nut­zun­gen und künf­ti­ge Ide­en. In der Ver­samm­lung waren sich die Mit­glie­der des Orts­ver­eins und die Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin einig, dass die Stadt nur dann genü­gend Ein­fluss auf die Gestal­tung des Are­als hat, wenn sie dies nicht einer Inves­to­ren­grup­pe über­lässt.
Die SPD-Frak­ti­on hat­te bereits im März beim Beschluss über die Offen­le­gung gegen die Plä­ne in der der­zei­ti­gen Form gestimmt. Die Sozi­al­de­mo­kra­ten bedau­ern, dass Kos­ten für einen mög­li­chen Aus­stieg aus dem Kon­zept der Activ Group bis heu­te nicht genau bezif­fert wur­den. Die SPD-Frak­ti­on hat­te im Früh­jahr eine Berech­nung gefor­dert, die jedoch nicht vor­ge­legt wur­de. Bis heu­te ste­he eine umfas­sen­de Infor­ma­ti­on der Stadt­rä­te in die­sem Punkt aus, bemän­geln Schmidt und Frak­ti­ons­spre­che­rin Kat­ja Schä­fer.
„Um eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Ent­schei­dung über das Bahn­hofs­ge­län­de tref­fen zu kön­nen, müs­sen Zah­len auf den Tisch“, kri­ti­siert Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin Ball­ei­er. „Hier ist in Zukunft deut­lich mehr Trans­pa­renz erfor­der­lich.“