War­um wir eine kom­mu­na­le Wohn­bau­ge­sell­schaft oder ‑genos­sen­schaft ein­rich­ten wol­len

Für die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung von Bau­land und den Umgang mit Leer­stän­den von Woh­nun­gen braucht die Stadt Mil­ten­berg ein Kon­zept, das Auf­schluss dar­über gibt, wel­che Arten von Wohn­raum hier feh­len. Die­se und wei­te­re wich­ti­ge Erkennt­nis­se haben die Mil­ten­ber­ger SPD und Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin Sabi­ne Ball­ei­er aus einer Stadt­teil-Run­de zum The­ma Wohn­bau am Don­ners­tag­abend in der Alt­stadt mit­ge­nom­men. „Wir brau­chen für das gesam­te Stadt­ge­biet einen Über­blick dar­über, wel­che Häu­ser und Woh­nun­gen bereits leer ste­hen oder künf­tig leer ste­hen wer­den“, fasst Ball­ei­er das Ergeb­nis einer inten­si­ven Dis­kus­si­on mit fach­kun­di­gen Teil­neh­mern zusam­men. „Und wir müs­sen ermit­teln, wel­che Arten von Woh­nun­gen künf­tig am meis­ten benö­tigt wer­den.“

Die SPD will das The­ma Woh­nungs­bau mit einer kom­mu­na­len Gesell­schaft oder einer Stär­kung der Genos­sen­schaft mit eige­nen Kräf­ten ange­hen. SPD-Kreis­rat Karl­heinz Pau­lus stell­te dazu die Initia­ti­ve der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Kreis­tags­frak­ti­on zur Grün­dung einer kom­mu­na­len Wohn­bau­ge­sell­schaft der Land­kreis-Gemein­den und ‑Städ­te vor. Ein ent­spre­chen­der Antrag soll den Kom­mu­nen laut Pau­lus dem­nächst zuge­hen. Sabi­ne Ball­ei­er hält die­sen Ansatz für die bes­te Mög­lich­keit: „Gemein­sam sind wir schlag­kräf­ti­ger und ver­tei­len Kos­ten auf meh­re­re  Schul­tern.“

Die Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin geht davon aus, dass auch in Mil­ten­berg künf­tig vor allem klei­ne­re, güns­ti­ge Woh­nun­gen feh­len wer­den – weil bun­des­weit die Zahl der Sin­gle-Haus­hal­te steigt und der Anteil älte­rer Men­schen zunimmt, die zum Teil mit wenig Ren­te aus­kom­men müs­sen. Dar­über hin­aus kön­ne preis­wer­ter Wohn­raum zu einem star­ken Stand­ort­vor­teil wer­den, wenn Unter­neh­men Fach­kräf­te wer­ben wol­len. „Städ­te und Gemein­den müs­sen daher Wege fin­den, sich am Woh­nungs­bau zu betei­li­gen und steu­ernd ein­zu­grei­fen“, sagt Ball­ei­er. „Der Markt regelt das nicht von allein.“