Immer mehr Kommunen in Deutschland rufen den Klimanotstand aus. Nach dem Volksbegehren “Rettet die Bienen” und durch die “Fridays for Future”-Proteste rückt das Thema Umwelt immer stärker in den Fokus. Miltenberg ist in einer guten Ausgangsposition, um einen aktiven Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz zu leisten: Die Stadt liegt naturnah und ist von weitläufigen Wäldern umgeben. Sie verfügt mit dem Main und den umliegenden Bergen über attraktive natürliche Anziehungspunkte und einen weitgehend unverbauten Erholungsraum. Es gibt ökologische Landwirtschaft, einen Bio-Markt und – auch mit Blick in die Region – eine größere Gruppe von Menschen, die sich aktiv für Umwelt und Klimaschutz einsetzen. Die Stadt sollte dieses Engagement unterstützen und selbst einen Teil dazu beitragen.
- Ausrufen des Klimanotstands für Miltenberg; Ziel: jede Entscheidung des Stadtrats ist vorab auf ihre klimatischen Auswirkungen zu prüfen
- Entwicklung eines Konzepts zum nachhaltigen Klimaschutz im Zuständigkeitsbereich der Verwaltung: Miltenberg soll klimaneutral werden
- Bestellung eines Klimaschuz-Managements
- Klimaanpassungsstrategie für das gesamte Stadtgebiet erarbeiten, dazu gehören: Trinkwasserversorgung, Absicherung bei Starkregen und Überschwemmungen, Auswahl von Pflanzen für das Stadtgrün in Wald, Parks und auf Grünflächen, die den veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind
- Versiegelung von Flächen auf ein Mindestmaß reduzieren; Steingärten untersagen
- Förderung von Dachbegrünung bei Neubauten
- Bepflanzung öffentlicher Flächen mit Bienenweiden
- Bei städtischen Neuanschaffungen E‑Fahrzeuge bevorzugen
- Weiterer Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur; Stadt fördert moderne Mobilität, stattet die Verwaltung mit Diensträdern (E‑Bikes) aus
- Abfallvermeidung bei städtischen Veranstaltungen und im Alltag, möglichst auch auf der Michaelismesse als Anforderung an die Schausteller (z. B. Verzicht auf Einwegplastik), wenn möglich Etablierung eines Unverpackt-Ladens in der Innenstadt (ideale Ergänzung zu Bäckern, Metzgern und Gemüsehändler)
- Energiekonzept für den bayrischen Odenwald (Biomasse, Sonne, Wasser, Wind) => Kommunen erzeugen selbst günstig Strom aus regenerativen Energien
- Zukunftskonzept für die Stadtwerke EMB entwickeln, regionale Energieerzeugung und Vermarktung
- Weitere Förderung regenerativer Energien über Solarkataster und ähnliches
- Energieberatung für Bürger mit dem Landratsamt ausbauen
- Energetische Sanierungen in der Stadt fördern
- Energieeinsparung an öffentlichen Gebäuden optimieren, klimaneutrale Energieversorgung für Neubauten, kommunales Klimaschutz-Management einführen
- Kampagne für vegetarisches Essen an Schulmensen und in Kindergärten, ausdrücklich kein Fleisch-Verbot, aber Aufzeigen von Alternativen
- Ausrichtung des Tourismuskonzepts auf umweltbewusste Gäste: klimafreundlicher Urlaub in der Region, Paket mit Bio-Angeboten der Gastronomie, Aktivitäten in der Natur, Einbindung ökologisch arbeitender Landwirte